Zum Schleifen der Innenradien geschweifter Werkstücke benutze seit langem selbst gefertigte Schleifzylinder, die ich in die Ständerbohrmaschine einspanne, da sich die Anschaffung eines Zylinderschleifers für meine Basteleien kaum lohnen würde. Allerdings führen moderne Zylinderschleifer neben der Rotationsbewegung auch eine oszillierende Bewegung entlang der Drehachse aus. Das Werkstück erhält so eine bessere Oberfläche; die typischen tiefen parallel verlaufenden Riefen werden vermieden. Deshalb habe ich überlegt, wie ich dieses nützliche Feature nachrüsten kann.
Das Video (zum Abspielen bitte ins Bild klicken!) zeigt meine simple aber wirkungsvolle Konstruktion in Funktion: Der Vorschubhebel der Ständerbohrmaschine wurde vorübergehend durch ein Holzscheibe ersetzt. Eine zweite Holzscheibe wird durch einen kräftigen 12V-Getriebemotor aus der Bastelkiste angetrieben. Die Kraftübertragung erfolgt durch eine "Pleulstange", die außerdem die kontinuierliche Drehbewegung des Motors in eine Hin-und-her-Bewegung des Bohrmaschinenvorschubs umwandelt. Der Trick: Der wirksame Hebelarm der Antriebsscheibe ist kleiner als der der angetriebenen. Das Umrüsten von Bohrmaschine auf Zylinderschleifer und umgekehrt ist mit wenigen Handgriffen erledigt, zumal der Getriebemotor ständig an der Bohrmaschine verbleiben kann. Da der kleine Motor beim Abwärtsbewegen der Bohrspindel gegen die Rückhohlfeder arbeitet aber während der der Aufwärtsbewegung von dieser unterstützt wird, halte ich es für sinnvoll, die Federspannung für die Betriebsart Zylinderschleifer jedesmal deutlich zu verringern, um unnötigem Verschleiß vorzubeugen.
Falls Ihr Browswer das obige Videoformat nicht abspielen kann, hier eine zweite Chance: