Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte! Und: Dank Smartphone ist es schnell geknipst und ebenso schnell "geteilt"! Was aber, wenn das zu visualisierende Objekt noch garnicht existiert, sondern erst als vage Idee in unserem Kopf herum schwirrt? Früher brauchte man dann Zeichenblock, Holzkohle und eine lockere Hand. Heutzutage ist da SketchUp eine nennenswerte Alternative, die es lohnt, zumindest einmal auszuprobieren!
Manch geübter Zeichner wird jetzt vielleicht dankend abwinken: "Bis dein Computer hochgefahren ist, habe ich meine Handzeichnung längst fertig!" Zugegeben, solange die Arbeitsfläche von SketchUp noch leer ist, sind viele Vorteile noch garnicht offensichtlich! Doch haben wir erst auch nur ein einziges dreidimensionales Objekt erstellt, können wir bereits eine Menge damit anfangen: Drehen, verschieben, skalieren, duplizieren, klonen, zur Wiederverwendung in anderen Projekten speichern, sog. Stile zuweisen, die das Erscheinungsbild drastisch verändern können, einer weltweiten Community zur weiteren Verwendung zur Verfügung stellen und natürlich von deren Angagement profitieren, Objekte animieren, Schnittebenen erstellen (um einen Blick ins Innenleben zu ermöglichen), automatisch realistisch wirkende Schatten rändern lassen, zwischen Standardansichten (Perspektive, Vorderansicht, Draufsicht usw. wechseln, durch "Kameraobjektive" mit unterschiedlichen Brennweiten betrachten, in andere geeignete Programme zur Weiterbearbeitung exportieren.. Sie merken schon: Ich bin total begeistert! Ein riesiges Angebot an Webseiten, (Video-)Tutorials und Büchern erleichtern den Einstieg erheblich! Doch hat man das Programm erst einmal installiert und einige grundlegende Dinge kapiert, möchte man auch gleich auf eigene Faust loslegen. Wenn es dann irgendwo hakt, kann man ja immer noch nachlesen!
Mein Einstiegsprojekt war ein einfacher Stuhl, den ich akribisch nach der Anleitung eines Einsteiger-Video-Tutorials nachgezeichnet habe. An diesem Stuhl habe ich dann mit allen verfügbaren Werkzeugen "gebohrt", "geschnitten", "gestaucht", "gebogen".. bis ich alle Werzeuge einigermaßen kannte (und vom Stuhl nichts mehr übrig war)! Dann mußte eine Idee für ein eigenes (ehrgeiziges!) Projekt her! Vor kurzem hatte ich 2D-Zeichnungen (in Corel Draw) für eine Bauanleitung eines gedrechselten Spielzeugtraktors für die Zeitschrift HolzWerken angefertigt und es erschien mir sehr reizvoll, dieses Projekt nun mit SektchUp umzusetzen. Die vorhandenen 2D-Zeichnungen bildeten eine solide Grundlage und der in allen Einzelteilen selbst gefertigte Holztraktor würde jede durch "Schummelei" entstandene Abweichung sichtbar machen! SketchUp bietet meist mehrere Wege, die für eine bestimmte Aufgabe zielführend sind. SketchUp-Anfängern bieten sich damit naturgemäß noch viel mehr Fehlermöglichkeiten! Die habe ich vermutlich alle ausgeschöpft! - "Dem Glücklichen schlägt keine Stunde!" deshalb vermag ich heute auch nicht mehr zu sagen, was länger gedauert hat: Den Traktor zu zeichnen oder den Traktor zu drechseln. Doch der Vergleich hinkt: Schließlich drechsle ich seit Jahrzehnten und das war praktisch meine erste 3D-Zeichnung!
SketchUp darf in seiner Basisversion (Make) für den privaten Gebrauch kostenfrei genutzt werden! Updates gibt es zurzeit öfter, als ich neue Zeichnungen erstellen kann! Aber Übung macht schließlich immer schneller und besser! Für die Nähmaschine habe ich bereits deutlich weniger Zeit (und Nerven) gebraucht als für den Traktor. Wer sich meine beiden Zeichnungen mal in Ruhe von allen Seiten betrachten möchte, darf sie gerne herunter laden! Zum Betrachten reicht der sog. Viewer. Zum Verändern/Verbessern/Ergänzen braucht es mindestens SketchUp Make. (zu finden auf der Download-Seite der Fa. Trimble Buildings)
Als ich den Bau der Spielzeugnähmaschine beginne (wieder ein Projekt für HolzWerken), bin ich bereits Altersrentner. Damit steht mir der Computer meines früheren Arbeitgebers mit umfangreicher Bezahlsoftware wie Corel Draw nicht mehr zur Verfügung! Klar, dass ich jetzt verstärkt auf freie Software zur Unterstützung meiner Bastelprojekte setzen möchte! Also installiere ich mir die ebenfalls freie Software "Inkscape" und nach einigem Herumprobieren gelingt es damit, die aus SketchUp importierten Standardansichten mit einem 5mm-Raster zu hinterlegen!