Bild 1: Werkzeichnung auf Holz übertragenHat man erst mal eine Idee im Kopf, und ein passendes Stück Holz zur Hand, möchte man sofort die Späne fliegen lassen! - Aber Halt! In den meisten Fällen - wenn nicht in allen - ist es sinnvoll, die Idee erst mal auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Ist der Entwurf "perfekt", müssen die Umrisse dann noch auf das Werkholz übertragen werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden:

Bild 2: Mit Laserdrucker erzeugte (seitenverkehrte) Vorlage. Eigene Vorlagen zum Abbügeln
Während meiner Kindheit besaßen die meisten Jungen ein Werkzeugset für Laubsägearbeiten. Nicht jeder Junge ist jedoch ein gebohrener Designer und so waren gedruckte Vorlagebögen sehr beliebt. Diese waren mit einer Spezialfarbe bedruckt, die beim Erhitzen schmolz. Damit konnte die Vorlage durch Abbügeln mit einem einfachen Haushaltsbügeleisen vom Papier auf das Holz übertragen werden. Dies kam mir wieder in den Sinn, als ich mir beim Beseitigen eines Papierstaus an einem Laserdrucker versehentlich die Finger verbrannte. Schließlich wird der pulvervörmige Toner bei Kopierern und Laserdruckern ja auch aufgeschmolzen. Solche Ausdrucke müßten sich eigentlich auch abbügeln lassen. Wie die nebenstehenden Abbildungen zeigen, hat sich mein Versuch gelohnt. Die moderne Technik bietet noch zusätzlichen Nutzen: Man kann seine Entwürfe skalieren und spiegeln. Der Entwurf kann direkt am Computer mit Hilfe eines Zeichenprogramms erfolgen und schließlich lassen sich digitalisierte Entwürfe auf einer CD besser aufheben und wiederverwenden, als Entwurfsmappen mit Zeichnungen und Pappschablonen.

Bild 3: Anwendungsbeispiel: Fertiggestellter Kaffeefiltertütenhalter. Transfer-Flüssigkeit selbst gemixt
Einen weiteren, mindestens ebenso originellen Lösungsansatz fand ich kürzlich auf der englischsprachigen Website der Sidney Woodturners Guild. Hier wird vorgeschlagen, das mit der Vorlage bedruckte Blatt mit einer selbst gemixten Transfer-Flüssigkeit zu besprühen. Nach kurzer Einwirkzeit (ca. 10 sek.) legt man die Vorlage auf das Holz. darüber kommt eine dünne Schutzfolie und die Zeichnung läßt sich durch Abreiben mit einem Löffel auf das Holz übertragen. Die Transfer-Flüssigkeit stellt man wie folgt her:

2 Teelöffel (10ml) Seifenpulver oder Seifenflocken in 1/4 Tasse (60ml) heißem Wasser aufgelöst. Dazu gibt man einen Eßlöffel (5ml) Terpentin. Diese Flüssigkeit bewahrt man bis zum Gebrauch in einem verschließbaren Fläschen auf.