Wozu dient die integrierte Teileinrichtung?
What is the Spindle Index function on my Nova for? - Wozu dient die Integrierte Teileinrichtung an meiner Nova? Zugegeben, diese Frage, die ich den FAQ- Seiten der offiziellen Teknatool- Website entnommen habe, verwundert mich etwas: Kauft sich tatsächlich jemand eine hochwertige Drechselbank, ohne sich vorher in einigen guten Fachbüchern und/oder dem Besuch von Drechselkursen mit den Grundtechniken vertraut zu machen? Die Arbeit mit einer Teileirichtung bereichert die technischen und gestalterischen Möglichkeiten ungemein und macht zudem so viel Spaß, dass ich die Frage trotzdem gerne zum Anlaß nehme, hier darüber etwas zu schreiben.
Aufbau und Wirkungsweise
Die Teileinrichtung der NOVA DVR XP besteht aus einer auf der Spindel fest montierten zahnradähnlichen Scheibe mit 24 gleichmäßig auf den Umfang verteilten V-förmigen Einkerbungen. Durch Einrasten eines Arretierstiftes in diese Einkerbungen läßt sich die Spindel damit an 24 Positionen blockieren. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Wie Bild 1 zeigt, gibt es noch weniger zu sehen, denn die Teileinrichtung der NOVA ist in den Spindelkasten integriert.
Welche Gründe gibt es aber die Spindel zu blockieren?
Verglichen mit konventionell angetriebenen Drechselbänken läßt sich die Spindel im ausgeschalteten Zustand ungewohnt leicht bewegen. Da kann es bereits zum Ein- und Ausspannen des Werkstückes bzw. beim Futterwechsel sehr hilfreich sein, die Spindel bequem arretieren zu können. Die zweite Anwendung, die ohne weiteres Zubehör auskommt, wäre das Anreißen gleichmäßiger Einteilungen am Werkstück, etwa wenn das Drechselobjekt mit einem sich mehrfach wiederholenden Dekor beschnitzt oder bemalt werden soll (Kerbschnitt, Brandmalerei).
Bohren und Fräsen erfordern weitere Hilfsmittel
Die nächsten beiden (Haupt-) Anwendungen Bohren und Fräsen bieten weitaus mehr Möglichkeiten, erfordern jedoch auch aufwändigeres Zubehör.
Bild 2 zeigt ein einfaches Hilfsmittel zum Bohren, das sich gut für den Eigenbau eignet: Mittels eines einfachen Haltestabes, der in das Handauflage- Unterteil eingespannt wird, läßt sich eine zum Bohrerdurchmesser passende Führungshülse in Spitzenhöhe so positionieren, dass mittels Handbohrmaschine exakt verteilte Bohrungen am Umfang oder der Stinfläche erzielt werden können.
Höhere Genauigkeit und weitere Möglichkeiten bieten käufliche Bohr- und Fräseinrichtungen, die ebenfalls vom Handauflagenunterteil aufgenommen werden. Sie besitzen eine genormte 43mm Aufnahme für die Handbohrmaschine bzw. Oberfräse. Die Vorschubbewegung wird hier durch einen Schlitten mit Gewindespindel erreicht.