Weihnachtspyramide: Brandgefahr verringern!
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- Hauptkategorie: Werkstattnotizen (Tipps und Tricks)
- Kategorie: Modellbautips
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Zugegeben: Zeuge oder gar Opfer eines Wohnungsbrandes, verursach durch eine unbeaufsichtigt vor sich hintrudelnde Weihnachtspyramide, bin ich glücklicherweise noch nicht geworden! Ungefährlich ist die Sache aber nicht! Schon öfter haben mich Freunde und Bekannte gebeten, angekohlte Holzteile ihrer - ach so wertvollen! - Weihnachtsdeko zu ersetzen. Dabei habe ich mir nicht nur Gedanken gemacht, wie man den mir anvertrauten Sachen zu altem/neuen Glanz verhilft, sondern auch, ob und wie ich die Sicherheit erhöhen kann:
Teelichter erhöhen den Abstand der Kerzenflammen zum Flügelrad
Um die kleine Pyramide mit den Laternenkindern, die noch aus volkseigener DDR-Produktion stammt, erwerben zu können, mußte man sicherlich eine Verkäuferin im Kunstgewerbeladen kennen, denn es herrschte Mangelwirtschaft. Schon wegen der Erinnerungen an die schwierige Beschaffung (und an den niedrigen Preis!) ist dieses Stück erhaltenswert! Leider waren nicht nur die Antriebsflügel zu ersetzen, sondern auch zwei der Tüllen für die Pyramidenlichter waren soweit verbrannt, dass auch die Grundplatte in diesem Bereich Schaden genommen hatte. Statt die Kerzentüllen vorbildgetreu nachzuarbeiten, habe ich mich aus zwei Gründen entschlossen, hier einen "Stilbruch" in Kauf zu nehmen und Teelichttüllen zu verwenden:
- Die Kerzenflamme kommt so den Flügeln nicht mehr so gefährlich nahe, wie bei neu eingesetzten Pyramidenkerzen.
- Durch die für die Montage nötigen Aussparungen in der Bodenplatte wurden auch die Brandstellen ausgespart.
Sticker mit Warnhinweis mahnt zur Vorsicht
Unter den Boden klebe ich vorsorglich noch einen Warnhinweis, bin mir aber durchaus bewußt, dass dieser nur wirkt, wenn er überhaupt entdeckt, beachtet und entsprechend ernst genommen wird. - Vielleicht sollte man lieber doch ganz auf Kerzen verzichten und einen Elektromotor als Antrieb verwenden?
Absolut sicher: LED-Kerzen und Elektroantrieb
Diese Frage stelle ich mir erneut, als ich meine eigene "Weihnachtdeko" hervorkrame. Wo irgend möglich habe ich bereits auf sichere LED-Kerzen gesetzt. Um auch die Pyramide umzurüsten, müßte auch ein Elektroantrieb her! Natürlich sollte der nicht teurer sein als die Pyramide selbst und noch vor Weihnachten sollte alles fertig sein! In meiner Bastelkiste findet sich kein Motor, der klein, langsam und geräuscharm genug wäre, um sich problemlos in einem unauffälligen Unterbau verstecken zu lassen. Ja, so flach müsste der Motor sein, wie dieser winzige PC-Lüfter, aber leider läuft der viel zu schnell! Trotzdem schließe ich den 12V-Lüfter an ein 9V-Steckernetzeil an und freue mich über seine Laufruhe. Beim Hantieren trifft der Luftstrom auf die Pyramidenflügel und diese setzt sich - anfangs etwas träge - in Bewegung.
Kühler Wind für die Weihnachtspyramide
Nun bin ich nicht mehr zu bremsen: Ein paar Stunden im Hobbykeller sind wieder mal wie im Fluge vergangen. Ein Distanzring mit Lufteintrittbohrungen, ein "doppelter Boden" für den Lüfter und Luftaustrittsböhrungen wurden angefertigt und müssen sich nun im ersten Test bewähren! Bevor ich das Netzteil anklemme, darf meine Frau noch das kurz Innenleben bestaunen. Um die Steckdose am Fußleistenkanal zu erreichen,kriche ich zu hastig unter den Tisch und hebe diesen mit dem Kopf an. Die Pyramide hat den Ruck gut überstanden und fängt sofort an, sich in angemessener Geschwindigkeit zu drehen. Der schwache antreibende Luftstrom ist - genau wie meine kleine Platzwunde am Kopf - kaum zu spüren.